Liebe ist ein zartes Pflänzchen...

das gegossen werden muss.
Liebe wächst mit der Umarmung
und mit jedem neuen Kuss.
(Auszug aus einem Gedicht von Edeltraud Przechomski)

Zauberhaft, oder? Immer noch beseelt schaue ich auf das vergangene Wochenende zurück. Ich durfte an einem Seminar im Rahmen meiner "Paar- und Familiencoaching" Ausbildung teilnehmen.
Einmal mehr wurde mir bewusst, dass Liebe in (langjährigen) Partnerschaften nicht von alleine wächst, sondern dass für eine glückliche und erfüllte Beziehung beide Partner Verantwortung tragen.
Schließe die Augen und stelle Dir die Liebe als eine kleine zerbrechliche Pflanze vor, die gegossen, gehegt, gepflegt und manchmal auch umgetopft werden will.
Ja, manchmal benötigt sie auch einfach einen anderen Standort. Wenn sie sich im Wachstum befindet oder gereift ist? Einen sonnigeren, schattigeren, manchmal mit anderen zusammen, ein anderes mal benötigt sie weiten Abstand zu Artgenossen.

Wie oft vernachlässigen wir unsere Pflanzen? Selbst die, die vermeintlich wenig Wasser brauchen.
Der robuste bescheidene Kaktus, Sempervivum & Co. Dann wundern wir uns, wenn sie plötzlich nicht mehr so schön aussehen wie zuvor. Oft zupfen und rupfen wir zu viel an ihnen herum weil wir es zu gut meinen oder es einfach nicht besser wissen. Stellen dann erschrocken fest, dass es zu viel des Guten war. Wir der Pflanze eventuell einen entscheidenden Zweig oder ein wertvolles Blatt im Eifer des Gefechts genommen haben.
Wie oft werden wir in unserer Partnerschaft blind? Werden Eltern, die festgefahren, pflichtbewusst und dem Alltag hinterher hetzen. Kinder, Haus & Co haben erstmal Priorität. Mit dem Partner zusammen bilden wir ein gut funktionierendes Team. Oder nicht?
Wann haben sie sich eigentlich eingeschlichen, die Konflikte? Wann fing es an, dass wir nur noch das sehen, was wir meinen im Vergleich zum Partner alles zu leisten. Wir verlieren uns in gegenseitigen Schuldzuweisungen, spielen Ping-Pong miteinander. Wünschen uns einfach, dass doch der Partner bitte dies und jenes ändern möge, damit wir glücklich sind. Einfacher als an sich selbst zu arbeiten. Wir machen doch sowieso alles richtig, oder?
Ist es wirklich so, dass Du erst wieder glücklich sein kannst oder alles leichter wird, wenn Dein Partner dieses oder jenes ändert? Wäre es nicht auch eine Chance für Deine Persönlichkeitsentwicklung auf das zu schauen, was DU ändern könntest? Was hindert Dich daran, eurer Beziehung wieder näher zu kommen? Damit meine ich DEINE Bedenken, Befürchtungen, Wünsche. Hindernisse, die DU selbst überwinden kannst und mit denen Du Dich euch wieder annäherst.
Wenn auch Dein Partner sich diesen Fragen stellt, werdet ihr sehen, dass etwas in Bewegung kommt. Nämlich dann, wenn ihr euch wieder mit offenen und wachsamen Auge eurem Pflänzchen namens Liebe widmet.
Fühl Dich mal rein. Spüre mal. Ist es nicht wesentlich entspannter, nicht mit dem Finger auf den anderen zu zeigen, immer wieder zu hoffen dass er etwas ändert, abzuwarten und enttäuscht zu werden? Sondern Selbst-Wirksam zu werden?
Und wenn Du Dich fragst, was das bringen soll? Dass Du ja nicht das Problem bist? Dann zeige ich es Dir hier am Beispiel eines Bootes. Nennen wir es Beziehungsboot:

Das Boot symbolisiert eure Beziehung. Ihr beide steuert. Zu zweit. Seid Passagiere. Kapitäne. Gemeinsam. Abwechselnd. Schaut nach dem Zustand des Bootes, kümmert euch, seid gemeinsam auf Kurs. Ändert einer von euch etwas an seiner Position, hat es Auswirkungen auf das gesamte Boot.

Mit der Liebe zu unseren Kindern ist es ähnlich. Auch hier sind wir Gärtner 🤗
Unseren Kindern bieten wir einen Nährboden. Geben ihnen Wurzeln, unterstützen bei der Entfaltung. Wir können sie immer in Richtung Sonne stellen, sie in ihrem Wachstum unterstützen, aber die Entfaltung liegt nicht immer nur in unserer Hand.
Ich hoffe, mein Artikel konnte Dich inspirieren, Dir neue Impulse geben und Dich zum Nachdenken anregen. Gerne können wir in einem Gespräch über Deine/eure Situation sprechen, in einem geschützten und wertfreien Raum. Schreib mir gerne oder melde Dich bei mir.
Deine Michaela